Umwelt

Würde heute eine Umfrage von irgendeinem Statisten über die Wohn- und Lebensqualität in deutschen Gemeinden durchgeführt werden, so könne man Kursdorf am Ende dieser Liste schnell finden.

Bei einer Umfrage nach günstigen Verkehrsanbindungen oder nach der höchsten Polizeidichte, sollte man mit der Suche nach Kursdorf auf der ersten Seite dieser imaginären Liste beginnen.

Schaut man sich in Kursdorf um, scheint alles in Ordnung ...Traktoren fahren zum Acker ... ein Bauer schiebt seine Schubkarre über die Straße ... zwei ältere Frauen tuscheln bedeutsam mitten auf der Straße ... eine Horde Kinder zieht krakeelend zum Fußballplatz. ... ein Huhn flüchtet vor einem nahenden Auto, so wie es in einem kleinen Bauerndorf sein muß.

Bei genauerem Hinsehen ist es aber doch etwas anders ...

... Der vor einigen Jahrzehnten noch ruhige Ort mit vorwiegend landwirtschaftlicher Prägung liegt nun mitten im größten Verkehrsknotenpunkt Sachsens. Im Süden wurde 1963 die Landebahn des Flughafens wieder in Betrieb genommen. Nördlich von Kursdorf ist seit März 2000 eine zweite Landebahn in Nutzung. Zur Querung der Autobahn, Bahntrasse und Zubringerstraße wurde westlich und östlich von Kursdorf je eine Rollbrücke für die Flugzeuge errichtet.

Gleich welche Windrichtung herrscht, die Schadstoff- und Lärmemission des Flugbetriebes erreichen Kursdorf immer.

Leichte Milderung des Bodenlärmes sollte ein Lärmschutzwall mit aufgesetzter Wand zur Südbahn bringen, hilft aber nicht gegen den Schadstoffausstoß der Jets. Gleiches gilt für die größtenteils nachgerüsteten Schallschutzfenster.

Der Flughafen Leipzig-Halle besitzt eine 24 h Betriebserlaubnis, d.h. es erfolgen auch Starts und Landungen zwischen 22:00 und 06:00 Uhr.

In sehr geringer Höhe überfliegen zeitweise Kleinflugzeuge und Helikopter den Ort, als wollten diese demonstrieren: "Hier ist ein Flughafen!"

Im letzten Jahr wurden 2,3 Millionen Passagiere zuzüglich Fracht befördert. Diese Passagiere mussten die derzeit einzige Zubringerstraße - welche wenige Meter an Kursdorf vorbeiführt - nutzen. Ein großer Teil davon reiste mit dem PKW an. Aber seit Ende 2002 ist die Anreise per Bahn möglich und uns bleibt zu hoffen, daß damit eine kleine Entlastung von Kursdorf erfolgt.

"Wir leisten freiwillig mehr, als nationale und internationale Umweltregeln uns auferlegen." lautet eine der Selbstdarstellungen des Flughafenbetreibers. Möglich, doch unumstritten ist die enorme Umweltbelastung durch den Luftverkehr. Neben den Wirkungen in der Stratosphäre bei der Verbrennung von Kerosin tritt im Umfeld eines Flughafens - bedingt durch Vollschub der Triebwerke beim Start und Steigflug - eine sehr hohe Umweltbelastung auf.

Kursdorf wird neben den "üblichen" Umweltgiften und dem umschlingenden Flughafen auch durch den stetig zunehmenden Verkehr auf den beiden Autobahnen und dem Schkeuditzer Kreuz belastet. Insbesondere der Zuwachs am LKW Anteil hat sich in den letzten Jahren rapide erhöht.

Die verbleibenden Flächen um Kursdorf, welche noch nicht mit Infrastruktur verbaut ist, wird momentan landwirtschaftlich genutzt. Wald gibt es keinen.

Auf unseren Link-Seiten unter der Rubrik "Umwelt" kann der Interessierte weiterführende Informationen zum Thema erhalten.

Flughafen Leipzig-Halle
Kursdorf inmitten des Flughafens und tangiert von der Autobahn (inzwischen ist das Schkeuditzer Kreuz erneuert und die Bahntrasse fertig)
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